21.02.2024
Jahresbilanz Gastgewerbe 2023: Viertes Verlustjahr in Folge
Das Gastgewerbe in Deutschland hat das Vor-Corona-Niveau trotz Umsatzzuwächsen im Jahr 2023 noch immer nicht erreicht. Der reale Gastgewerbeumsatz lag im letzten Jahr mit minus 11,3 Prozent noch deutlich unter Vor-Corona-Niveau. Das meldet der Dehoga Bundesverband auf Basis aktueller Zahlen des Statistischen Bundesamts. „Damit blicken Deutschlands Gastgeber auf das vierte Verlustjahr in Folge zurück“, betont Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga Bundesverband). Bei weiterhin hohem Kostendruck. Die wirtschaftliche Lage im Gastgewerbe sei extrem angespannt.
Gastronomie überdurchschnittlich betroffen
Überdurchschnittlich sind dem Dehoga-Präsident zufolge die Verluste im Gaststättengewerbe. Dort belaufe sich das Umsatzminus für 2023 im Vergleich zu 2019 auf real 12,7 Prozent (nominal +9,5 Prozent). Zöllick: „Gerade die Gastronomie ist von den seit 2022 erheblich gestiegenen Kosten bei Personal, Nahrungsmitteln und Energie stark betroffen.“ Mit der Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Januar 2024 habe sich die Stimmung deutlich eingetrübt. Viele Betriebe spürten die wachsende Preissensibilität und Konsumzurückhaltung der Gäste. Hotels und sonstige Beherbergungsunternehmen melden laut Dehoga Umsatzeinbußen von real 5,2 Prozent (nominal +12 Prozent) im Jahr 2023 gegenüber 2019. Die Umsatzrückgänge bei den Caterern werden auf 11,3 Prozent (nominal +10,0 Prozent) beziffert.
Entlastungen nötig
Auch das Jahr 2024 hat dem Verband zufolge für die Branche mit einem Umsatzminus begonnen. Laut einer aktuellen Dehoga-Umfrage lag der Umsatz im Januar nominal 10,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. „Es wird für die Betriebe immer schwerer, wirtschaftlich zu arbeiten“, so Zöllick. Der Dehoga-Präsident fordert eine dringende Entlastung für die Betriebe. Es komme jetzt mehr denn je auf die Rahmenbedingungen an. „Es gilt, die Wirtschaft von Bürokratie zu entlasten. Dazu gehören eine Änderung des Arbeitszeitgesetzes und ein Abschaffen überflüssiger Dokumentations- und Berichtspflichten.“ Darüber hinaus bekräftigt Zöllick die zentrale Branchenforderung nach einheitlich sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Essen.
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