Kanalisierungsrate im Online-Spiel: „Desaströse Erkenntnis“

Die neue Studie „Eine Analyse der neuesten Entwicklungen des Online-Glücksspielmarktes in Folge des Glücksspielstaatsvertrags 2021“ hat den Anspruch, zuverlässige Daten über den illegalen Online-Glücksspielmarkt zu liefern und die Kanalisierungsrate in den legalen Markt zu messen. Sie kommt zu dem Schluss, dass nur 50 Prozent der Nutzungszeit im erlaubten Online-Glücksspielmarkt stattfindet. Dies sei eine „desaströse Erkenntnis“, sagt der Präsident des Deutschen Online Casinoverbands (DOCV), Dr. Dirk Quermann, im Interview mit games & business.

Die Studie wurde von den Wirtschaftswissenschaftlern Prof. Gunther Schnabl und Taiki Murai (beide Universität Leipzig) unter Mitwirkung des DOCV erstellt. „Das Kernergebnis ist, dass ca. die Hälfte der Nutzungszeit von deutschen Spielern derzeit auf illegale Online-Glücksspielangebote entfällt. Das bedeutet im Umkehrschluss: Die Kanalisierungsrate in Bezug auf die Zeit bewegt sich nur bei 50 Prozent, sprich nur die Hälfte der Spielzeit wird legal gespielt. So können die Ziele des Glücksspielstaatsvertrags nicht erreicht werden“, sagt Quermann im Interview.

„80 Prozent des Umsatzes illegal“

Die Spielzeit erlaube Rückschlüsse auf die Umsätze des Schwarzmarktes, wie Quermann weiter ausführt: „Zeit beziehungsweise Spielzeit ist nach unserer Ansicht die beste Größe, um auf den Umsatz zu schließen. Das bestätigen auch unsere Mitgliedsunternehmen, die die Zahlen aus der Studie mit ihren tatsächlichen Umsätzen verglichen haben. Auf Grundlage der Ergebnisse der ‚Schnabl-Studie‘ gehen wir davon aus, dass derzeit bis zu 80 Prozent des Umsatzes im deutschen Online-Glücksspielmarkt illegal generiert wird.“

Lesen die das komplette Interview mit Dr. Dirk Quermann in der Dezember-Ausgabe von games & business. Erfahren Sie mehr über die Kanalisierungsrate, die Messmethode der Studie und was der Verbandschef jetzt fordert. Noch kein Abonnent? Hier geht es zum kostenlosen Probe-Abo.

Foto: © Tilman Vogler