
28.02.2025
Paul Gauselmann spendet 1,5 Millionen Euro für eine Stiftungsprofessur
Zeichen für gesellschaftliche Verantwortung: Paul Gauselmann hat 1,5 Millionen Euro an die Mühlenkreiskliniken (MKK) gespendet, um die erste Stiftungsprofessur am Medizin Campus OWL in Minden zu etablieren. Die Professur ist auf fünf Jahre angelegt und widmet sich der Erforschung vom sogenannten schwarzen Hautkrebs, der besonders aggressiv und weit verbreitet ist, heißt es in der Pressemitteilung. Die Professur für „Experimentelle Dermatologie und molekulare und immunologische transnationale Forschung“ werde von Dr. Katrin Schaper-Gerhardt übernommen. Dabei handele es sich um eine Professur der Ruhr-Universität Bochum, die am Johannes-Wesling-Klinikum angesiedelt ist. Im Hörsaal des Medizin Campus OWL in Minden wurde der erste von insgesamt fünf Schecks in Höhe von 300.000 Euro überreicht.
Medizin auf Spitzenniveau
Als Vorstandsvorsitzender der Mühlenkreiskliniken betonte Dr. Olaf Bornemeier den Stellenwert der Spende für die gesamte Region: „Die Professur ist für den medizinischen Fortschritt und damit für die Versorgung der Bevölkerung von großer Bedeutung.“ Dank der durch die Professur geleisteten Forschung könnten innovative Diagnostik- und Therapieansätze entwickelt werden, die dafür sorgten, dass langfristig Medizin auf Spitzenniveau angeboten werden könne. „Damit bieten wir den Menschen in der Region eine medizinische Versorgung, die im Vergleich zu ähnlichen Regionen ihresgleichen sucht. Dafür möchte ich mich bei Herrn Gauselmann ausdrücklich bedanken“, sagt Dr. Bornmeier.
Auch Ali Dogan, Landrat aus Minden-Lübbecke (SPD), lobte das außergewöhnliche Engagement Paul Gauselmanns. „Ich wünschte mir, dass es in Deutschland mehr Unternehmer wie Sie gäbe, die das Herz am richtigen Fleck haben und ihr hart erarbeitetes Geld wieder in die Region zurückfließen lassen.“ Der Chef der Kreisverwaltung würdigte die Stiftungsprofessur als Meilenstein der medizinischen Versorgung in der Region und darüber hinaus. Lehre, Forschung und klinische Praxis würden laut Mitteilung dadurch noch besser vernetzt. Zudem sei die Stiftungsprofessur ein Impuls für den akademischen Bereich und die Entwicklungsmöglichkeiten der heimischen Ärzte. Dogan erinnerte daran, dass Paul Gauselmann schon mehrfach für die medizinische Versorgung vor Ort gespendet hatte. In diesem Zusammenhang nannte er die Millionenspenden zum Bau des Hörsaalgebäudes für Nachwuchsmediziner genauso wie das Geld für den OP-Roboter da Vinci oder die Spende für die Klinikkapelle. „Als Landrat kann ich mich nur ganz herzlich dafür bedanken. Wir sind stolz darauf, dass Sie unsere Region mit Ihrem Unternehmertum bereichern.“ Paul Gauselmann hatte im vergangenen Jahr auch die Städte Espelkamp mit 8,7 Millionen sowie Lübbecke mit fünf Millionen Euro unterstützt.
Als Paul Gauselmann ans Rednerpult trat, bedankte er sich für die lobenden Worte und erklärte: „Für mich ist das auch ein Dankeschön an die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihren Beitrag zum Aufstieg des Unternehmens geleistet haben.“ Er blickte auf den Beginn seiner nebenberuflichen Selbstständigkeit vor 67 Jahren zurück und betonte, dass der Erfolg vor allem den vielen Menschen geschuldet sei, die sich jeden Tag für das Unternehmen engagierten. Nur so konnte der Aufstieg vom Einmannbetrieb zum 15.000 Mitarbeiter großen Konzern gelingen. „Wenn ich den Menschen einen Teil dessen, was sie für mich erreicht haben, zurückgeben kann, dann mache ich das gerne.“ Zudem verwies er darauf, dass er als Bürger oft genug von den vielfältigen medizinischen Leistungen in der Region profitiert habe. Da sei es nur selbstverständlich, diese Qualität nicht nur zu erhalten, sondern weiter zu steigern.
Die neue Professur widme sich in erster Linie der Integration von Forschung und Lehre. Die Betreuung von Promotionsarbeiten gehört laut Mitteilung genauso zum Aufgabenprofil wie die Initiierung wissenschaftlicher Projekte oder das Einwerben von Drittmitteln zur nachhaltigen Finanzierung der Forschungsaktivitäten. Außerdem sollen Behandlungszentren wie das „Cancer Center Minden“ weiterentwickelt werden, um onkologische Therapiemöglichkeiten zu optimieren. Schon jetzt kämen Patienten aus ganz Deutschland nach Minden, um sich in Sachen Hautkrebs therapieren zu lassen, erläuterte Klinikdirektor Univ.-Prof. Ralf Gutzmer, dessen Bereich die neue Professur zugeordnet ist.
Bild (v. l.): Freude bei der Übergabe der ersten Rate für die Stiftungsprofessur am Campus OWL in Minden: Julia Städtler, Landrat Ali Dogan, Dr. Ralf Gutzmer, Dr. Katrin Schaper-Gerhardt, Paul Gauselmann, Professor Dr. Rudolf Stadler und Dr. Olaf Bornemeier. © Merkur Group