Razzia gegen illegale Sportwetten

Mit einer großangelegten Razzia sind die Behörden gegen illegale Online-Sportwetten vorgegangen. Am Mittwochmorgen (9. Juli) etwa 950 Polizisten 162 Privatwohnungen und Wettbüros. Der Mittelpunkt der Aktion war in Bayern, aber auch Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Berlin und dem Saarland, Österreich, Spanien und Malta wurden Durchsuchungsbefehle vollstreckt, erklärte die Münchner Kriminalpolizei.

Der Vorwurf: Mehr als ein Dutzend Männer und Frauen sollen hierarchisch organisiert illegale Sportwetten auf sogenannten schwarzen Webseiten angeboten haben, die sie zuvor selbst eingerichtet hatten. Die kriminelle Organisation soll so einen zweistelligen Millionenbetrag eingestrichen haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in München erläuterten. Wettsteuern wurden naturgemäß nicht gezahlt.

Durchsuchungen bei Bet3000

Ebenfalls von den Durchsuchungen betroffen ist IBA Entertainment Ltd. Das auf Malta ansäßige Unternehmen betreibt in Deutschland Bet3000. Polizei und Staatsanwaltschaft ließen durchblicken, dass Mitarbeiter eines legalen Wettanbieters in das jetzt zerschlagene illegale Netzwerk verstrickt sein könnten. IBA äußerte sich am Donnerstag in einer Pressemitteilung zu den Vorwürfen. Diese richteten sich „gegen einzelne Personen, auch aus dem Umfeld der Gesellschaft“, aber nicht gegen den Anbieter selbst, heißt es in der Stellungnahme. Man nehme die Vorwürfe sehr ernst und werde vollumfänglich mit den Behörden kooperieren. Die GGL hatte Bet3000 die Lizenz zum Anbieten von Online-Sportwetten im letzten Jahr entzogen. Im vergangenen Monat hatte das Unternehmen mit einem Eilantrag Erfolg. Danach ist Bet3000 bis zur Entscheidung im Hauptsacheverfahren wieder auf der Whitelist gelistet und darf aktuell online Sportwetten anbieten.

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