TV-Tipp: NDR-Doku thematisiert illegales Glücksspiel

In der TV-Doku „Tatort Eckkneipe: Auf den Spuren der Glücksspielmafia“ begleitet ein Reporter Ermittler bei Einsätzen in Frankfurt am Main, Hamburg und Köln. Zu Wort kommt neben DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker auch Steffen Rehr, 2. Vorsitzender des Verbands der Automatenkaufleute Berlin und Ostdeutschland sowie der Drogen-Beauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD).

Überforderte Ordnungsbehörden

„70.000 Euro illegal pro Gerät im Monat sind möglich“, berichtet ein anonymer Polizeibeamter in der Doku. Allein in Frankfurt seien momentan rund 300 illegale Glücksspielgeräte eingelagert. Es bleibt jedoch nicht beim illegalen Glücksspiel allein: Regelmäßig käme es zu Gewaltverbrechen infolge der Illegalität. Spieler, die sich Geld von sogenannten Geldverleihern leihen und dieses nicht zurückzahlen können, würden dabei nicht selten Opfer von Gewaltverbrechen werden. Hinter illegalem Glücksspiel würde dabei meistens die organisierte Kriminalität stecken, die oft „ganze Straßenzüge besetzen“, wie ein Beamter schildert. Als Beispiel für einen legalen Unternehmer wurde Steffen Rehr aufgeführt, der dem Reporter eine seiner Spielhallen zeigte.

Illegalität bekämpfen: Zwei Wege, ein Ziel

Auch Georg Stecker äußerte sich jüngst zu den Gefahren des illegalen Spiels. „Gerade in den kleinen und mittleren Kommunen sind die Ordnungsbehörden völlig überfordert. Die erkennen nicht mal, ob ein Gerät illegal ist“, sagte er in der Doku. Des Weiteren machte Stecker darauf aufmerksam, dass das legale Spiel attraktiver gestaltet werden müsse. Nur so würden Spieler nicht in die Illegalität abwandern.

Anders sieht das der Blienert: „Man kann das Spiel zwischen Illegalen und Legalen überhaupt nicht gewinnen, wenn man sanfter werden würde.“ Der Bundesdrogenbeauftragte ist sich sicher, dass der illegale Markt immer attraktiver sein wird. „Deshalb ist es für mich notwendig zu sagen, dass der regulierte Markt diese Standards behalten muss, damit wir im legalen ein Angebot haben, was den Jugend- und Spielerschutz wirklich umsetzen kann.“

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