Automatenwirtschaft: Parlamentarischer Abend in Düsseldorf

Der Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V. (DAW) und der Deutsche Automaten-Verband e.V. (DAV) luden am 9. Oktober zum Parlamentarischen Abend nach Düsseldorf. Mehr als 110 Gäste aus Politik, Verbänden, Verwaltung und Automatenwirtschaft wurden von DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker und DAV-Vorstandsmitglied Franz Einhaus im Düsseldorfer Rheinturm begrüßt.

Schwarzmarkt „austrocknen“

Georg Stecker wies laut Mitteilung zu Beginn eindringlich auf die dramatische Ausbreitung illegaler Glücksspielangebote in ganz Deutschland, auch in der Fläche, hin. Dabei erläuterte er den Gästen den im letzten Jahr eingerichteten „Runden Tisch“. Dort treffen sich Vertreter der Automatenwirtschaft mit zuständigen Ministerien des Bundes und der Länder sowie den kommunalen Spitzenverbänden, um sich zu Maßnahmen gegen Illegalität austauschen. „Hierbei ist derzeit die Evaluierung der Spielverordnung das wichtigste Thema. Ein ausreichend verfügbares und nachfragegerechtes legales Angebot ist, neben einem gestärkten Vollzug, unabdingbar, um den Schwarzmarkt auszutrocknen“, so Stecker.

Weiter betonte der DAW-Vorstandssprecher: „Das legale Automatenspiel in Deutschland muss deutlich gestärkt werden. Legale Geräte müssen den Bedürfnissen der Verbraucher wieder gerecht werden und Spielfreude vermitteln. Unser Angebot muss nachfragegerecht und sicher zugleich sein, damit Abwanderung in Illegalität nachhaltig vermieden werden kann.“

Gefahren von Gambling im Blick behalten

Sven Wolf, Sprecher der SPD-Fraktion im Hauptausschuss des Landtags, unterstrich in seinem Grußwort: „Gaming ist ein natürliches und altes Bedürfnis von uns allen. Aber wir dürfen nicht die Gefahren beim Gambling aus dem Blick verlieren, die besonders mit den vielen Lockerungen im Glücksspielstaatsvertrag größer wurden.“ Leider würde gerade im digitalen Spiel beides stark vermischt. Der Politiker wisse gerade hier die Automatenwirtschaft in der Debatte an seiner Seite. Denn es bräuchte gerade in Bezug auf Heranwachsende klare Regeln, die vor Glücksspiel mit hohen Einsätzen, etwa bei Lootboxen schützen. „Was zudem nur halbherzig verfolgt wird, ist die Bekämpfung des illegalen Glücksspiels. Die GGL hat hierfür nicht ausreichend Kompetenzen erhalten, zudem erfolgt der Vollzug sanktionierender Maßnahmen nicht hinreichend. Diese Behörde ist leider immer noch ein zahnloser Tiger“, sagte der SPD-Abgeordnete.

DAV-Vorstandsmitglied Franz Einhaus stellte klar, dass das legale Spiel seinen Regulierungsauftrag kaum noch wahrnehmen kann. Zu sehr würden Spielhallenunternehmen durch immer mehr Regulierung und immer mehr Kosten aus dem Markt verdrängt werden. „Das illegale Spiel übernimmt diese Anteile und breitet sich nahezu ungehemmt in unsere Innenstädte aus. Auch wenn NRW im Vergleich zu anderen Bundesländern einen liberaleren Ansatz mit Qualitätsmerkmalen verfolgt, erhöht sich der Druck durch illegale Angebote immer mehr“, sagte Einhaus. Für mittelständische Unternehmer bräuchte es laut dem DAV-Vorstandsmitglied qualitative Verbesserungen. Besonders in Bezug auf die Nachfolgeregelung von Familienunternehmen sowie den Mitarbeitereinsatz in den Spielhallen.

Bild (v. l.): Georg Stecker, Sven Wolf, Franz Einhaus und Nico Ernstberger (DAW), ©AWI/DAW/Coscia