
24.09.2025
Einordnung, Hintergründe, Antworten – BAkademie zur Spielverordnung
Der Bundesverband Automatenunternehmen (BA) informierte am 22. und 23. September zum aktuellen Stand der Evaluierung der Spielverordnung. Am ersten Seminartag erhielten fast 100 Teilnehmende Einordnungen, Erklärungen und Antworten auf ihre Fragen. Am 23. September nahmen weitere 95 Unternehmerinnen und Unternehmer online die Gelegenheit wahr, über die wichtigsten Entwicklungen in Sachen Spielverordnung im Bilde zu sein. Nach dem Auftakt der BAkademie mit BA-Präsident Thomas Breitkopf übernahmen BA-Vizepräsidentin Johanna Bergstein, BA-Justiziar Stefan Burger sowie Lars Rogge, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Automatenindustrie (VDAI).
Wo der Schuh drückt
Johanna Bergstein verdeutlichte die Ausgangslage, also die Entwicklung bis zum nun seit Juni 2025 vorliegenden Evaluierungsbericht zur Spielverordnung. Diese Situationsbeschreibung zeigt – salopp gesagt –, wo der Schuh aus Sicht des Bundeswirtschaftsministeriums beim gewerblichen Geldspiel am meisten drückt. Allerdings auf einer nicht mehr ganz aktuellen Datenbasis, wie an einigen Stellen des Berichts deutlich wird. Denn dem ging wiederum eine vorbereitende Studie unter Federführung von Prof. Dr. Gerhard Bühringer (TU Dresden) voraus, der 2022 auf sehr breiter Basis die Umsetzung und Wirkung der Spielverordnung untersucht hatte. Hier lag der Abschlussbericht im Juni 2023 vor.
BA-Justiziar Stephan Burger machte die Grundlagen und zentralen Aussagen des aktuellen Evaluierungsberichts verständlich. Die vonseiten des Ministeriums vorliegenden Handlungsvorschläge zentrieren sich im Wesentlichen um die Themen Mehrfachspiel/Identifikationsmittel, das Spiel in der Gastronomie, Geeignetheitsbestätigungen, Spielpausen und Spielpreiserhöhung. Eine Analyse liefert games & business in seiner Juli-Ausgabe.
Lösungsansätze der Automatenwirtschaft
Reaktion und Antwort seitens der Automatenwirtschaft auf diesen Evaluierungsbericht ist jetzt wiederum ein 20-Punkte-Maßnahmenplan, den der Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft und die beiden Spitzenverbände BA und VDAI gemeinsam erarbeitet haben. Für sie zeigt sich, untermauert von verschiedenen Studien, klar, dass Regulierung und Schwarzmarktentwicklung in direktem Zusammenhang stehen.
VDAI-Geschäftsführer Lars Rogge erläuterte jeden einzelnen der 20 Punkte, mit denen eine marktgerechte Anpassung des Regelwerks für das legale Spiel erreicht werden könne. Die ist den Verbänden zufolge zwingend notwendig, um das illegale Glücksspiel erfolgreich zu bekämpfen, den Spieler- und Jugendschutz zu stärken und das Spiel in legale Bahnen zu kanalisieren. Denn aktuell droht eines der Hauptziele des Glücksspielstaatsvertrages 2021 – mittels einer geeigneten Alternative zum nicht erlaubten Glücksspiel das legale Angebot in geordnete und überwachte Bahnen zu lenken – beim gewerblichen Automatenspiel krachend zu scheitern. Den 20-Punkte-Plan finden Sie in der September-Ausgabe von games & business.
Die Lösungsansätze und Vorschläge der Branche begleiten jetzt die weiteren Gespräche auf dem Weg zur Novellierung der Spielverordnung. Die Hoffnung: Mit einem Gesamtpaket aus Vollzugshilfen und einer nachfragegerechten Ausgestaltung des gewerblichen Automatenspiels illegale Glücksspielangebote erfolgreich zurückzudrängen, wie dies im Zeitraum von 2006 bis 2014, bevor die aktuell gültige Spielverordnung in Kraft trat, schon einmal der Fall war. Und zwar mit allen positiven Begleiteffekten für den Verbraucherschutz.
Die abschließende Fragerunde nutzten die Unternehmerinnen und Unternehmer, um weitere Impulse zum 20-Punkte-Plan zu geben und Details nachzufragen. Dem BA war es wichtig zu betonen, dass in der Geschäftsstelle des Bundesverbands und bei den Landesverbänden Ansprechpartner für Fragen im Nachgang zur Verfügung stehen und bei Gesprächen von Automatenunternehmern auf Basis der Branchenvorschläge unterstützen.
Bild: Screenshot aus dem BAkademie-Seminar zur Spielverordnung © BA